Sehr geehrte Damen und Herren , sehr geehrte Referenten, liebe Eltern und Gäste,

 

auch ich begrüße Sie recht herzlich hier in Crostwitz zum inzwischen 4. Fachtag 2plus – einer Veranstaltung des Kultusministeriums, des Landesamtes für Schule und Bildung, Standort Bautzen und dem Witaj Sprachzentrum Bautzen.

 

Ich darf Sie an dieser Stelle herzlich von unserem Beigeordneten, Herrn Witschas grüßen. Er bittet um Nachsicht, dass er heute hier nicht teilnehmen kann. Die letzten Wochen waren für ihn sehr arbeitsreich. Er arbeitete in den Koalitionsverhandlungen mit. Ich freue mich, dass ich die Gelegenheit habe, für ihn heute hier zu Ihnen zu sprechen.

 

Ich versuche einen Bogen von den fachlich sehr anspruchsvollen Themen gelebter Zweisprachigkeit und deren wissenschaftlicher Begleitung zum alltäglichen Tun eine Schulamtsleiters zu schlagen.

 

Das fällt aus meiner Sicht nicht schwer. Sie diskutieren über menschliche Ressourcen, über Motivation und Interaktion.

Wir sind Schulträger von 30 Schulen, zu denen u.a. das Sorbische Schul- und Begegnungszentrum zählt. Damit kümmern wir uns um den  technischen und organisatorischen Rahmen, damit Sie Ihre Aufgabe gut erfüllen können.  In unseren Schulen wird ganz unterschiedlich die sorbische Sprache vermittelt. In allen Fällen sehen wir uns  jedoch als Dienstleister.

 

In dieser Rolle erleben wir eine spannende Zeit.

 

Wir haben zum einen die Schulnetzplanung und zum anderen die Digitalisierung der Schulen auf dem Tisch. Beide Prozesse haben Einfluss auf die Umsetzung ihrer Arbeit. Die Schulnetzplanung als Instrument der Steuerung des Angebotes an Schulen wird im kommenden Jahr im Dezember fertiggestellt.

 

Dabei sind solche Fragen zu beantworten wie:

 

-      Können alle Schulstandorte von steigenden Schülerzahlen profitieren?

 

-      Wie wirken sich besondere Lernangebote und Lernkonzepte auf die Schülerströme aus?

 

-      Welchen Stellenwert erhält die Inklusion?

 

-      Wie können sorbischsprachige Angebote noch stärker in die Breite gebracht werden? Gibt es dazu ausreichend qualifiziertes Lehrpersonal?

 

-      Brauchen wir Zugangskriterien zur Lenkung? Wenn ja, für welche Schularten?

 

Auf diese Fragen erhoffen wir uns eine Antwort. Dazu dienen die Beteiligungsverfahren aber natürlich auch der fachliche Austausch heute.

 

Die Digitalisierung nimmt Fahrt auf. Essentielle Voraussetzung ist eine flächendeckende Breitbandversorgung. Mit einem der größten Projekte in der Bundesrepublik ist der Landkreis sehr weit. Ende 2020 soll es abgeschlossen sein.

 

Die 6,4 Mio. €, die wir für die Digitalisierung der Schulen in Trägerschaft des Landkreises erhalten, setzen wir zu 80% für  Infrastruktur und 20% für Netzwerktechnik, Displays und Endgeräte ein. Diese einzuhaltende Zuordnung qualifiziert den „Digipakt“ zu einem Infrastrukturprogramm!

 

An welcher Stelle kommen die Schulen und damit Sie ins Spiel?

 

Jede Schule muss sich Gedanken machen, wie sie mit den Möglichkeiten eines zunehmend digitalen Unterrichts umgehen möchte. Für mich heißt Digitalisierung nicht gleich Tabletts für alle. 

 

Bestandteil des Antrages, der im Juni 2020 von den Schulträgern eingereicht werden muss, sind u.a. die Medienbildungskonzepte der Schule. In diesen muss sich jede Schule formulieren, was, wo und wie mit digitalen Angeboten und Möglichkeiten passieren soll.

 

Ich appelliere an alle Schulen und Schulträger diesen Termin ernst zu nehmen! Die Vorbereitungszeit ist, gemessen an der Komplexität, sehr knapp. Eine Verlängerung bzw. Neuauflage des Programmes ist nicht zu erwarten.

 

Ich sehe bei einem abgewogenen Einsatz eine große Chance, um Sprache modern und mit großer Methodenvielfalt zu vermitteln.

 

Was motiviert mehr, als Sprachen in einem solchen Umfeld zu lernen!

 

Dem Witaj Sprachzentrum kommt meiner Auffassung nach in diesem Prozess eine entscheidende Position zu.

 

Bei dieser Ideensuche wünsche ich Ihnen viel Spaß und kreative Ideen.

 

Vielen Dank!